Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist 2014 auf ein Fünfjahreshoch angestiegen, wie die aktuelle Statistik der Polizei zeigt. Aus den Daten geht zudem hervor, dass in manchen deutschen Großstädten um einiges mehr an Fahrrädern geklaut wird als in anderen.


 

10.8.2015 (verpd) Die deutschen Hausratversicherer haben 2014 nach vorläufigen Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. für 210.000 Fahrraddiebstähle 100 Millionen Euro an Schadenleistungen erbracht. Dies ist der Höchstwert in den vergangenen fünf Jahren. Auch insgesamt ist die Zahl der geklauten Drahtesel nach der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik kräftig angestiegen. Am größten ist das Diebstahlrisiko in Magdeburg, am niedrigsten in Remscheid.

Laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2014 (PKS 2014) wurden letztes Jahr 339.760 Fahrraddiebstähle angezeigt. Das waren rund 23.000 Fälle mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt ist die Zahl der amtlich registrierten Fahrraddiebstahl-Delikte 2014 um 7,2 Prozent auf den höchsten Wert seit 2009 angestiegen. Allerdings liegt die aktuelle Zahl deutlich unter dem Höchstwert der vergangenen zehn Jahre von über 390.000 im Jahr 2005.

Die aktuellen PKS-Daten zeigen, dass es in den deutschen Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern gewaltige Unterschiede gibt. Nach absoluten Diebstahlzahlen wurden in der Bundeshauptstadt Berlin am meisten Räder geklaut. Im vergangenen Jahr wurden hier über 30.750 Fahrrad-Diebstahlsdelikte angezeigt.

Die Hochburgen der Fahrraddiebe

Vergleichsweise hoch waren die Diebstahlzahlen auch in Hamburg mit fast 16.000, in Köln mit 8.250 und in Leipzig mit knapp 7.000 Diebstahlsfällen. In Dresden, Bremen und München waren es den PKS-Daten zufolge jeweils knapp unter 6.000.

Im Bundesdurchschnitt wurden pro 100.000 Einwohner 420,7 Fahrräder gestohlen. In Relation zur Einwohnerzahl liegt Magdeburg hier auf dem unrühmlichen Spitzenplatz. Mit über 1.600 geklauten Drahteseln pro 100.000 Einwohner kommt die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts auf eine fast viermal so hohe Diebstahlsrate wie im Bundesdurchschnitt.

Dahinter folgen Münster mit einer Klaurate von über 1.500 sowie Leipzig mit gut 1.300 Fahrraddiebstählen pro 100.000 Einwohner. In Potsdam und Oldenburg liegen die Werte jeweils über 1.200, in Göttingen, Dresden und Bremerhaven jeweils über 1.100. In insgesamt drei Großstädten, nämlich in Remscheid, Hagen und Wuppertal, wurden im vergangenen Jahr weniger als 100 Drahtesel pro 100.000 Einwohner gestohlen. Mit Abstand am niedrigsten war die Klaurate in Remscheid mit 56 gestohlenen Rädern pro 100.000 Einwohner.

100 Millionen Euro Schadenszahlungen für geklaute Fahrräder

Da nicht jeder Fahrradbesitzer sein Rad gegen Diebstahl versichert hat, ist die Zahl der geklauten versicherten Fahrräder mit rund 210.000 Diebstahlfällen etwas weniger. Die Versicherer zahlten für diese Diebstahlschäden rund 100 Millionen Euro in 2014, der bisher höchste Wert für Fahrraddiebstähle.

2013 wurden circa 180.000 versicherte Fahrräder als gestohlen gemeldet. Die Versicherer zahlten hier rund 90 Millionen Euro an die Geschädigten aus, so eine aktuelle Statistik desGesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.

Den Durchschnittsschaden pro gestohlenen Drahtesel bezifferte der Versichererverband für 2014 auf 490 Euro.

Das Fahrrad gegen Diebstahl versichern

Um sein Fahrrad gegen Diebstahl zu versichern, muss der Fahrradbesitzer entweder einen entsprechenden Risikoeinschluss in der Hausratversicherung vereinbart haben oder über eine spezielle Fahrradversicherung verfügen.

In manchen Hausratversicherungs-Verträgen ist das Fahrrad auch automatisch mitversichert. Allerdings sollte man besonders in diesem Fall die zugrunde liegenden Vertragsbedingungen beachten. In einigen Verträgen besteht nämlich nachts zwischen 22 Uhr und 6 Uhr kein Versicherungsschutz für das Rad, wenn es in dieser Zeit nicht genutzt wird. Außerdem kann es eine Einschränkung des Versicherungsschutzes auf die im Versicherungsschein genannten Orte wie Wohnung, Garage und Keller geben.

Allerdings lässt sich der Versicherungsumfang oftmals durch eine zusätzliche, teils gegen Aufpreis vereinbarte Erweiterung des Versicherungsschutzes erhöhen. Einen besonders umfangreichen Versicherungsschutz bieten aber auch spezielle Fahrradversicherungen. In einigen Policen besteht der Versicherungsschutz im Falle eines Diebstahls beispielsweise rund um die Uhr.

Mit sonnigen Grüßen
Ihr fairInvest-Team

Jens Goetzke / pixelio.de

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